YOUNG CHAMPIONS WEEKEND 20.-22. Juni 2003
erschienen am 25.06.2003
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YOUNG CHAMPIONS WEEKEND 20.-22. Juni 2003
DIE REITANLAGE STEGEN IN HAMBURG-TIMMERHORN
TREFFPUNKT FÜR ZWEI- UND VIERBEINIGE CHAMPIONS
von Karin Drewes
„Ist das nicht herrlich, so junge Menschen schon so schön reiten zu sehen?“ Mit diesem Ausruf umfasste Richterin Gabriele von Appen aus Hamburg treffend den Eindruck von drei schönen Dressurtagen. Ja, in Timmerhorn wurde großer Dressursport gezeigt, nicht nur von der reiterlichen Seite aus betrachtet sondern auch von der Harmonie zwischen Reiter und dem „Kamerad Pferd“.
Woher nehmen diese jungen Reiterinnen und Reiter nur die starken Nerven? Das Wetter hatte zumindest an den ersten beiden Veranstaltungstagen alles zu bieten: von heftigen Windböen über zeitweilige Regenschauer bis hin zu zaghaften Sonnenstrahlen. Mag mancher auch unter Spannung gestanden haben, er (sie) ließ es sich nicht anmerken, und wenn trotzdem ein Fehler unterlief, sie lächelten und tätschelten ihrem Pferd den Hals. Das vermißt man so oft im ganz großen Sport.
Michael Thieme, Chef des Landgestüts Redefin in Mecklenburg-Vorpommern coachte seinen Nachwuchs und beobachtete alle sehr genau. „Ich bin dankbar, daß wir hierher eingeladen wurden; denn nur so haben wir Vergleichsmöglichkeiten und können uns dementsprechend weiter entwickeln.“
Aus drei Highlights setzte sich das 3. Young Champions Weekend 2003 zusammen, nämlich aus
- dem Hamburger Meisterschaften der Dresur
für Junioren und Junge Reiter
- dem Hamburger Nachwuchschampionat Dressur
- der Qualifikation der 5- und 6-jährigen Dressurpferde
für das Bundeschampionat.
Neu aufgenommen wurde:
- die Qualifikation der 5- und 6-jährigen Dressurponys
für das Bundeschampionat
- die Intermédiaire II für Nachwuchsreiter/innen von 25 Jahren und
jünger.
Bei der Intermédiaire mußte Inger Steen leider zuschauen; denn ihr Pferd „Fidelio B“ hatte sich verletzt. Aber „Jugend trainiert Jugend“: sie vertrat Eltern- und Trainerstelle bei der erst dreizehnjährigen Kathleen Keller vom Klosterhof Medingen, deren Eltern im Ausland weilten. So war diese Prüfung – wie erwartet – voll zugeschnitten auf Nina Magdalena Ellerbrock mit ihrem imposanten „Lentigo“. Das Paar belegte den ersten Platz, gefolgt von Falk Stankus und „Lancelot“ auf dem zweiten und Nina Sabine Eckert auf „Romanist“ auf dem dritten Platz.
Das Young Champions Weekend auf der Reitanlage Stegen ist zur Institution geworden. „Wir sind in die dritte Runde gegangen,“ so Präsident Michael Krüger. „Der Landesverband Hamburg hat unserer TurnierGemeinschaft Hamburg-Timmerhorn das Vertrauen zur Durchführung von Meisterschaften ausgesprochen. Das nehmen wir ernst und überzeugen durch Leistung.“ In den Starterlisten für die Dressurpferdeprüfungen Kl. L und M las man so bekannte Namen wie Anja Hermelink, die zugleich Trainerin der Hamburger Meisterin Sandra Ann Wunnerlich ist, Christine von Oldershausen, die ehemalige Europameisterin, Arno und Sandra Knickrehm, Ramon Dreyer, Harald Cornelissen, u.v.m.
So war es auch selbstverständlich, daß sich die jungen Reiterinnen und Reiter aus den fünf eingeladenen Bundesländern, Schleswig-Holstein, Bremen, Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen persönlich bei der Turnierleitung bedankten. Neben den Hamburger Meisterschaften war es Sinn und Zweck, durch die Aufnahme der Gastreiter und die zusätzliche Aufgabe der Intermédiaire II, daß die Jugend unter sich war, sich untereinander vergleichen und schon einmal in die Welt des Grand Prix, wohin sie ja alle gelangen wollen und wozu viele auch das Zeug haben, zu schnuppern. Aber auch für die Trainer war es wichtig zu sehen, wo ihre Schützlinge im Vergleich stehen, wo sie ansetzen müssen und wer förderungswürdig ist.
Bei den Hamburger Junioren und jungen Reiterinnen ging es zu wie auf einer Achterbahn: mal war die Eine vorn, mal die Andere. Mühsam und konsequent in den Leistungen mußten sie sich nach oben arbeiten.
Während sich beim Nachwuchschampional das männliche Geschlecht, in Gestalt des zwölfjährigen Henning Würz - der um nichts in der Welt seinen eigentlich viel zu großen Helm eintauschen wollte; denn der hatte ihm schon Glück gebracht - gegen die jungen Amazonen Saskia Thorand, die die erste Wertungsprüfung gewann und Lisa-Marie Nagler vom gastgebenden Verein durchsetzen konnte, wurde es bei den Jungen Reiterinnen so richtig spannend. Lag Sandra Ann Wunnerlich mit „Wandango“, einem 10-jährigen braunen Hann. Wallach von Frappant M.von Hitchcock, in der 1. Wertung, einer Dressurprüfung Kl. M noch auf dem 5. Platz, kämpfte sie sich unbeeinflußt nach oben und war in der 2. Wertung und schließlich im Finale auf Platz eins angelangt und somit Hamburger Meisterin der Junioren. Bei den Jungen Reiterinnen war der Fall nicht gleich so eindeutig. Leweke von Hoff-Randow patzte in der 1. Wertung. Beide, „A Bodyguard“ und sie waren sich uneinig; bedingt sicherlich durch die extrem starken Windböen verspannte sich der Wallach stark. Das war das Paar Alexandra Burghart und „Wocelli“ einfach cooler. In der zweiten Wertung holte Leweke enorm auf und schob sich auf den 2. Platz. Doch im Finale, einer Dressurprüfung Kl. S – Kür präsentierten Alexandra und „Wocelli“ sich mit einer gelungen Darbietung und holten sich den 2. Platz nach Kornelia Kindermann, die mit Chamberlain, von RV Südangeln in Süderbrarup eine rasant-fetzige Vorstellung gab.
Überwältigend am Schluß, dann natürlich bei strahlendem Meister-Sonnenschein, die Parade der Young Champions; zwei- und vierbeinige Champions, gepaart mit viel Grazie, Charme und Schönheit, so daß die Fotographen gar nicht genug bekommen konnten.
Zu den Klängen der Hamburg Hymne ließen sich die frisch gebackenen Hamburger Meisterinnen und jungen Nachwuchsreiter die Eichenkränze und Medaillen umhängen. Es sind dies:
NACHWUCHSCHAMPIONAT
1. Henning Würz auf Ontario RV Rehagen-Hamburg
2. Saskia Thorand auf Yeoman RFV Billwerder 1924
3. Lisa Marie Nagler auf Holsteins Ulika TG HH-Timmerhorn
HH-Meisterschaften JUNIOREN
1. Sandra Ann Wunnerlich „Wandango“ Nordd.u.Flottbeker RV
2. Claudia Neuber „Donna Morena“ RV Rehagen
3. Corinna Neuber „Wina“ RV Rehagen
HH-Meisterschaften JR
1. Alexandra Burghart „Wocelli“ Nordd. u. Flottbeker RV
2. Leweke von Hoff-Randow „Gillian“ RV Rehagen
Einen wundervollen Ausklang fand dieses Turnier durch die Band „Missisippi Gaots“, eingeladen und gesponsort vom Eigentürmer der Reitanlage Joachim Stegen. Und bei der Turniergemeinschaft Hamburg-Timmernorn stimmte einfach alles: das Timing minuziös, Planung und Durchführung perfekt, in allen Bereichen, vom Stallpersonal über die Bewirtung bis hin zur Melde- und Rechenstelle: absolute Freundlichkeit. Ruhig und immer den Durchblick behaltend, die Vizepräsidentin des Landesverbandes der Reit- und Fahrvereine Hamburg e.V., Beate Schubert-Steen. Ihr Motto: Man sollte nichts tun, wozu man nicht wirklich Lust hat. Nur so überträgt sich Begeisterung auf Sponsoren und ein ehrenamtliches Team. Mit so einer Einstellung und in gastfreundlicher Atmosphäre lassen sich herrliche Turniere durchführen, die ihren Stellenwert in Deutschland zu Recht einnehmen.
Die restlichen Prüfungen (nur die Sieger) auf einen Blick:
Dressurprüfung Kl. M, zugl. 1. Wertung HH-Meisterschaften Jun/JR:
Kathleen Keller „Florestan“ RG Klosterhof Medingen
Dressurpferdeprüfung Kl. L / Einlaufprüfung
Hansjörg Böhner RV Rehagen-Hamburg auf „Diabeli“
Dressurpferdeprüfung Kl. L
Qualifikation Bundeschampionat 5-j. Dressurpferde,
Qualifikation Bundeschampionat 6-j. Dressurponys:
Hansjörg Böhner RV Rehagen-Hamburg „Diabeli“
Dressurpferdeprüfung Kl. M
Qualifikation Bundeschampionat 6-j. Dressurpferde:
Christoph Koschel Elbd. u. Schenef. RV „Avoni“
Dressurponyprüfung Kl. A
Qualifikation Bundeschampionat 5-j. Dressurponys:
Anna Carolin Timm RSG Gross Buchwald „Holsteins Nightlight“