Das Geheimnis der Schimmel gelüftet
erschienen am 22.12.2008
Schimmel machen im Laufe ihres frühen Pferdelebens eine faszinierende Entwicklung durch: Sie werden weiß. Grund dafür ist die Veränderung eines Gens, wie schwedische Wissenschaftler nun herausgefunden haben. Interessant ist dieses Ergebnis auch für die Krebsforschung.
Seit Urzeiten sind Menschen von Schimmeln fasziniert - jenen edlen Pferden, die mit einer beliebigen Fellfarbe geboren werden, aber im Laufe ihrer ersten Lebensjahre ergrauen. Am Ende sind sie weiß. Schwedische Forscher um Leif Andersson von der Universität Uppsala haben nun den Grund für diese Verwandlung gefunden: Die Veränderung eines Gens (Mutation) soll zu dem Farbverlust des Schimmel-Fells führen. Die "Greying with age" (Ergrauen mit dem Alter) genannte Mutation beeinflusst insgesamt vier Gene, die mit den Pigmentzellen (Melanozyten) zu tun haben. Da die Mutation auch das Risiko für Tumore der Haut erhöht, ist die Studie für auch für die Krebsforschung interessant. Der Verlust der Farbe des Fells bei Schimmeln ist vergleichbar mit dem Ergrauen der Haare beim Menschen, allerdings im Zeitraffer. Denn die Pferde ergrauen wesentlich schneller, so dass sie oft bereits mit sechs bis acht Jahren komplett weiß sind. Die Pferde verlieren ihre Fellfarbe, behalten jedoch ihre oft dunkle Hautfarbe bei, was ihnen häufig ein graues Aussehen verleiht. Das Schimmel-Gen erhöht das Risiko für Hautkrebs: Heute trägt etwa eines von zehn Pferden diese Mutation in sich. Diese Veränderung ist allerdings nicht nur für Züchter, sondern auch aus medizinischer Sicht interessant. Bei 75 Prozent dieser Pferde über 15 Jahren kommt es neben dem Verlust der Fellfarbe auch zur Entwicklung gutartiger Hauttumoren. Diese sogenannten Melanome können sich teilweise zu bösartigen Tumoren weiterentwickeln. Damit gibt diese Studie auch Hinweise auf einen Signalweg, der zur Krebsentstehung führen kann.



