Die Fütterung im Fellwechsel

erschienen am 10.01.2007

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Fellwechsel beginnt bereits mit den ersten Temperaturerhöhungen im Januar. So richtig los geht es mit den ersten Sonnenstrahlen im März. Der Dieses Stoffwechselchaos erschwert nicht nur die Pflege des Pferdes. Auch der Nährstoffbedarf ändert sich. Wer über das Jahr – insbesondere bei älteren Pferden – keine Reserven angelegt hat oder mit jenen verschwenderisch umgegangen ist, kann massive Probleme im Haarwechsel bekommen. Zu den typischen Problemen im Haarwechsel gehört neben einem stumpfen Fell der Gewichtsverlust bis hin zur Abmagerung. Beobachtet werden auch vermehrt Infektanfälligkeit, sowie Wachstumsstörungen bei Jungpferden. Bei älteren oder mit chronischen Immunproblemen belasteten Pferden zieht sich der Fellwechsel oft recht lange ins Jahr hinaus. Früherkennung! Vorsicht ist immer geboten, wenn das Pferd im Jahr vorher bereits einen schlechten oder langwierigen Fellwechsel hatte, zu Allergien oder Infekten neigt oder bereits im Winter Gewicht verloren hat. Ernährung schafft Wohlbefinden Eine gesunde Ernährung erleichtert den Fellwechsel. Große Bedeutung hat dabei die Futterqualität. Die Fütterung von mit Bakterien oder Pilzen verunreinigtem Hafer, Heu oder Silage schädigt die Darmflora. Das Immunsystem des Darmes wird beansprucht, die Nährstoffreserven zur Entgiftung der Leber sinken. Folgen einer Fütterung mit kontaminierten Futtermitteln zeigen sich nicht direkt. Oftmals vergehen 1 bis mehrere Jahre, bis die Darmflora zusammenbricht und sich Störungen im Bereich von Haut und Atemwegen zeigen. Dies geschieht meist in der Zeit des Fellwechsels. In dreifacher Hinsicht kann man diesem Problem begegnen: 1. Einsatz absolut hochwertiger, ressourcenschonender Rohfaser (Heu von bester Qualität) 2. Verbesserung und Aktivierung der Darmflora (z.B. mit Mash, Leinsamen oder Bierhefe) 3. Verfütterung hochwertiger Nährstoffe für den Aufbau von Fell- und Haarkleid (Vitamine und Spurenelemente, sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren) Nährstoffe für den Aufbau von Haut und Fell Zu den für die Haut unentbehrlichen Vitaminen gehören die fettlöslichen Vitamin E und A. Üblicherweise wird der Bedarf an Vitamin A, bzw. ß-Carotin durch Gras bzw. Heu gedeckt. Im Frühjahr kann jedoch lagerungsbedingt bei Heufütterung ein Mangel entstehen. Übliche Futtermittel decken im Allgemeinen den Bedarf an Vitamin A ab. Schwieriger gestaltet es sich mit Vitamin E. Dieses Vitamin kommt in natürlicher Form in allen ölhaltigen Früchten vor, um dort den Verderb der Fette als sog. Antioxidantie zu verhindern. Die Verfütterung von Leinsamen, Getreidekeimlingen, Sonnenblumenkernen und deren kaltgepresste Öle eignen sich daher sowohl als Vitamin E –Quelle, als auch als Lieferant wertvoller mehrfach ungesättigter Fettsäuren für die Haarneubildung und eine gesunde Haut. Eine besondere Bedeutung kommt den Spurenelementen, vor allem Zink, Kupfer und Selen, zu. Zink und Selen unterstützen das Haarwachstum, während Kupfer für die richtige Pigmentierung sorgt. Hier kann die Wahl nur auf ein geeignetes Mineral- besser Spurenelementfutter – fallen, da die Bedarfsdeckung auf natürliche Art heute schwieriger ist als je zuvor. Durch Bewegungsmangel sind viele Pferde zu Diät gezwungen und kommen durch Grundfuttermittel alleine nicht mehr auf ein ausreichendes Maß an Vitalstoffen. Fazit Der Fellwechsel wird bei entsprechender Nährstoffversorgung gut verkraftet. Zeigen sich in dieser Zeit die Pferde lustlos und unmotiviert, macht es keinen Sinn, sie mit Gewalt zur Arbeit zu "überreden". Da muss man nachgeben und auch mal die Zügel schleifen lassen! Dr. Susanne Weyrauch
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